Kaperfahrten...Berichte zum Langstreckenradfahren |
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Mittwoch, 21. Mai 2008
Wie bei so vielen, so schneiten auch bei mir die Ausschreibungsunterlagen für das 24-Stunden Rennen im Rahmen des ZDF-Fernsehgarten ins Haus und da ich bis zu diesem Zeitpunkt das Pfingstwochenende noch nicht wirklich verplant hatte, habe ich nach kurzer Abstimmung mit meiner Familie die Anmeldung zum Einzelfahrer sogleich ausgefüllt und abgeschickt. Bloß nicht lange überlegen. Zwei drei Tage später habe ich beim durchstöbern der Anmeldeliste festgestellt, dass sich Jan und Doro ebenfalls entschlossen hatten als Einzelstarter sich der Herausforderung zu stellen. Bei den Einzelstartern stellten wir als Piraten damit das größte Feld.
Obwohl Mainz nahezu vor der Haustüre (knapp 70 km) liegt habe ich mich entschlossen schon am Samstag anzureisen und dann im Fahrerlager zu zelten. Das Wetter spielte ja bekannter Maßen mit – besser geht nicht! Meine beiden kleinen konnte ich auch noch motivieren – zumindest für den Zeltteil. Also angereist, Lager aufgeschlagen und dann mal zu Fuß die Strecke erkundet. Wie den Ausschreibungsunterlagen schon zu entnehmen war, war die Strecke technisch nicht wirklich anspruchsvoll aber auf Dauer doch kräftezehrend - wie sich später noch herausstellen sollte. Nun die Nacht war aufgrund der Wetterlage alles andere als Ruhig. Direkt unter der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens war die Nacht und der Frühe Morgen einfach die Hölle. „Überglücklich“ war ich auch, als der Sohn des Zeltnachbarn ca. gegen 5:00 Uhr der Meinung war die Nacht ist rum. Das was dann passierte hätte bei jedem normalen Zeltplatz zum Platzverweis geführt. Die ganze Familie machte einen Lärm als wäre 5:00 Uhr aufstehen am morgen eines 24 Stundenrennens, das um 12:00 Uhr startet, das normalste der Welt. Die haben angefangen zu Frühstücken! Unterstützt wurde dieser Lärm durch die landenden Flugzeuge – ich dachte ich liege auf der Landebahn. Irgendwann habe ich aufgegeben und bin bereits müde aufgestanden – völlig gerädert, da der Teil der Nacht an dem ich hätte schlafen können damit verstrich in regelmäßigen Abständen durch kleine Fußtritte und Fausthiebe meiner Kleinen regelmäßig und stets kurz nach dem Einnicken, geweckt zu werden. Die folgende Nacht wird ein Spaß! Spätestens um 7:00 Uhr war‘s dann rum ich bin aufgestanden. Nun ja, so blieb wenigstens genügend Zeit für die letzten Vorbereitungen. Um 11:30 Uhr war Fahrer-Briefing und wir wurden noch einmal auf die besonderen Umstände durch die Live-Sendung und deren Vorbereitung hingewiesen. So wurde z. B. die Moderation auf das absolute Minimum reduziert und Musik gab es auch nur für kurze Zeit. Nun ja, dafür sind wir ja auch nicht angereist. Punkt 12:00 Uhr war Start und in den ersten Runden wurde erst einmal geprüft was geht – völliger Schwachsinn. Ich musste mich wirklich zwingen langsamer zu fahren und mich nicht durch das Tempo der Teamfahrer anstecken zu lassen. Die erste Stunde bin ich viel zu schnell angegangen. Der Rhythmus war irgendwann gefunden und eine Runde nach der Anderen ist gepurzelt. Zum Schluss waren es 139 davon . Die Nacht war wie erwartet die Hölle. Ich war Tod Müde und musste zweimal kurz raus um zu schlafen und ansonsten war die Nacht geprägt durch die eine oder Andere längere Minute am Verpflegungsstand. Ich hätte hier stundenlang verweilen können. Den einzigen Spaß den ich hatte, war es, nachts brüllend am Zelt meines Zeltnachbarn vorbeizufahren und diesem als Dank für die vergangene Nacht nun den Schlaf zu rauben. Gegen 11:00 Uhr am folgenden Morgen, habe ich den kleinen auf dem Gipfel eines kleinen aber fiesen Anstiegs stehen sehen, der mir zubrüllte „jetzt streng Dich mal an!“. Gut, der Punkt ging an ihn. In Summe hat es dann doch für den 9. Platz gereicht. Den nächsten Spaß habe ich dann im Olympiapark Ende Juni. Wow, das wird ein Fest! |
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